Es juckt!
Filou, seine Grasmilben und die Lärchenharzsalbe
Mein Kater Filou ist ein leidenschaftlicher Freigänger.
Leider wird er in trockenen Sommern gerne von Grasmilben* besiedelt. Die Grasmilbe bringt ihre Larve unter die Haut ein. Das Ganze ähnelt dann einem Spiegelei.
Eine weiße Pustel mit einem winzig kleinen gelb-orangenem Fleck. Nicht größer als 0,2 mm.
Aufgrund seines dicken Fells wurde ich erst durch sein ständiges Kratzen im letzten Sommer darauf aufmerksam. Da war es für präventive Maßnahmen schon zu spät. Cortison Spritzen wären eine Möglichkeit gegen den Juckreiz gewesen.
Aber auch hier hält die Natur ein Mittel für uns bereit. Mit Vergrößerungsbrille auf der Nase, Pinzette, Wattestäbchen und mit einer selbst gemachten Lärchenharzsalbe nach dem Rezept von Erwin Thoma bewaffnet, ging es den Milben an den Kragen. Es war die Suche nach der Nadel im Heuhaufen. 6 Wochen lang täglich 30-40 Minuten drehte ich Filou von rechts nach links und stellte ihn auf den Kopf und entfernte die kleinen Eiterbeulen mit den Milben und brachte überall Lärchenharzsalbe auf. Erstaunlich war, dass Filou die Prozedur ab dem 2. Tag wie eine Wellnessbehandlung sah. Nur er und ich. Er hielt still und schien es sichtlich zu genießen. Am Ende der „Milben-Saison“ gab es keine durch Kratzen verursachten Wunden. Der Milben-Geplagte Nachbarskater hingegen sah übel aus. Filou gab gerne von „seiner“ Lärchenharzsalbe ab. Innerhalb weniger Tage waren die Wunden, die durch das Kratzen entstanden waren, auch bei Nachbars Kater abgeheilt.
Diesen Sommer werde ich rechtzeitig mit Hilfe von Pflanzenwässern versuchen, dass Filou erst gar nicht von Grasmilben befallen wird. Alle bisher als wirksam angepriesene Mittel haben rein gar nicht geholfen.
*Grasmilben sind Parasiten, die sowohl auf Tieren wie auch auf Menschen ihre Larven einbringen was starken Juckreiz auslöst. Bei Menschen kann es sogar zu allergischen Reaktionen kommen.
Der Sommer 2022
Leider ist Filou auch dieses Jahr nicht von den Grasmilben verschont geblieben. Aufgrund des dicken Fells und der Möglichkeit als Katze sich überall zu lecken, hat das Einsprühen mit verschiedenen Hydrolaten leider nicht viel geholfen. So blieb dann wieder die Prozedur ihn täglich von den Grasmilben zu befreien und die entsprechenden Stellen oder Entzündungen mit Lärchensalbe zu behandeln. Cortison hat er auch dieses Jahr wieder keins bekommen. Auch brauchte ich mir keine weiteren Gedanken machen, wenn er im Anschluss die eine oder andere mit Salbe behandelte Stelle wieder abgeleckt hat. Diese Salbe ist weder für ihn noch für mich gesundheitsschädlich im Gegensatz zu so manch anderen Mitteln, die vom TA verschrieben werden.
Allerdings war der arme Kerl nicht ganz er selbst. Der Zusammenhang zwischen Freigang und Quälgeister - Salbe/Mensch/Linderung hat sich schon irgendwie im Verhalten bemerkbar gemacht. Noch entspannter als letztes Jahr hat Filou die "Behandlung" angenommen. Da ich mich mit den angebotenen Möglichkeiten nicht zufrieden gebe, und ein mehrfaches am Tag einplustern mit Sprays auch nicht wirklich praktikabel ist, werde ich kommendes Jahr einen Versuch mit DMSO unternehmen. Die negative Eigenschaft von DMSO ist ein Knobihafter Geruch, der hoffentlich die Grasmilben fern hält. Zumindest soll es Flöhe und Zecken abschrecken. Wobei er selten von letzteren befallen wir. Sollte DMSO die Lösung sein, habe ich eine gute Möglichkeit für uns gefunden. Ich habe wieder im Sommer eine Stunde Zeit für mich, und Filou hat wieder mehr Freude an seiner Freiheit.
Wir werden berichten.